Was ist Stottern?

Unter Stottern versteht man eine Störung des Redeflusses, bei der das flüssige Sprechen unterbrochen ist. Die Symptome sind von Person zu Person unterschiedlich und können sich auch je nach Situation verändern. Häufig kommt es zu Wiederholungen von kurzen Wörtern oder Wortteilen („die Wörter hüpfen“), zu Blockaden (die Wörter bleiben „stecken“) oder Dehnungen (Wörter werden „in die Länge gezogen“). 

Icon für Stottern

Wie häufig ist Stottern bei Kindern?

Stottern beginnt meist im Alter zwischen zwei und vier Jahren. Es kann schleichend oder plötzlich auftreten. Jungen und Mädchen sind anfangs etwa gleich häufig betroffen, allerdings verschwindet Stottern bei Mädchen häufiger wieder. 

Etwa 4–5 % aller Kinder stottern in einem bestimmten Zeitraum, während es bei Erwachsenen nur etwa 1 % sind. Das bedeutet: Bei rund drei Viertel aller Kinder verschwindet das Stottern im Laufe der Entwicklung von selbst. 

Warum stottert mein Kind?

Die kurze (und etwas frustrierende) Antwort lautet: Wir wissen es nicht genau. Stottern tritt in manchen Familien häufiger auf, was auf genetische Faktoren hinweist. Auch Umwelteinflüsse, Sprachentwicklung und emotionale Ereignisse können eine Rolle spielen. Im Einzelfall lässt sich die Ursache selten eindeutig feststellen. Entscheidend ist aber: Niemand „ist schuld“ am Stottern, weder Eltern noch Kinder. 

Sollte ich mit meinem Kind über das Stottern reden?

Ja, unbedingt! Wenn Sie oder Ihr Kind sich wegen des Stotterns Sorgen machen, ist es gut, offen darüber zu sprechen. Tabus führen oft zu Verunsicherung, da Kinder spüren, wenn etwas nicht angesprochen werden darf. Dieser Stress kann das Stottern sogar verstärken. 

Sprechen Sie das Thema kindgerecht und entspannt an. Als Untersützung können Sie auch Bücher verwenden wie z.B. “Stoppilino”. 

Wie läuft die Logopädie bei Stottern ab?

Kind mit Superheldenumhang als Symbol für Mut beim Sprechen

Die Therapie richtet sich immer nach den individuellen Bedürfnissen Ihres Kindes. Je nach Alter und Ausprägung werden passende Ansätze gewählt oder kombiniert. Bei jüngeren Kindern verläuft die Therapie meist indirekt durch z.B. den Abbau von Sprechängsten oder der Schulung des Umfelds. Bei älteren Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen werden Ansätze gewählt, die direkt auf das Stottern eingehen. Hierbei werden Sprechflüssigkeiten ausgeweitet, die Wahrnehmung geschult und vorhandenes Stottern durch verschiedene Strategien umgangen. 

Wie werden Eltern und Umfeld unterstützt?

Damit Ihr Kind sich wohlfühlt, ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entscheidend. 
Wir beziehen Eltern aktiv in die Therapie ein und führen regelmäßige Elterngespräche, um Fragen zu klären, Fortschritte zu besprechen und Sicherheit im Umgang mit dem Stottern zu vermitteln. Auch Lehrer*innen, Kindergartenpädagog*innen oder andere Bezugspersonen können bei Bedarf eingebunden werden, damit Ihr Kind in seinem gesamten Umfeld Verständnis und Unterstützung erlebt.  

Wann sollte eine logopädische Abklärung erfolgen?

Wenn Sie oder Ihr Kind sich Sorgen machen, ist ein logopädisches Erstgespräch auf jeden Fall sinnvoll. Eine Abklärung ist außerdem empfehlenswert, wenn: 

  • Das Stottern länger als 6 Monate anhält.
  • Weitere sprachliche Schwierigkeiten bestehen.
  • Das Stottern zunimmt oder Stress verursacht.
  • Stotternde Familienmitglieder vorhanden sind

Frühe Unterstützung kann helfen, negative Gewohnheiten und Sprechängste zu vermeiden. 

Ihr Weg zur Logopädie in 1150 Wien

Wenn Sie Fragen haben oder sich Sorgen um das Sprechen Ihres Kindes machen, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und beraten Sie unverbindlich, ob eine logopädische Abklärung oder Therapie sinnvoll ist. 

Kontaktieren Sie uns hier, um einen Termin zu vereinbaren oder weitere Informationen zu erhalten. Wir freuen uns darauf, Sie und Ihr Kind kennenzulernen und gemeinsam den Weg zu einem entspannten, selbstbewussten Sprechen zu begleiten.