Der Begriff „Late Talker“ wird verwendet, um Kinder zu beschreiben, die später als ihre Gleichaltrigen mit dem Sprechen beginnen, aber ansonsten keine auffälligen Entwicklungsabweichungen zeigen. Etwa 10–20 % der Kinder im Alter von 18–24 Monaten gelten als Late Talker. Oft wird dies auch als Sprachentwicklungsstörung (SES) oder Sprachentwicklungsverzögerung (SEV) bezeichnet.
Eine Sprachentwicklungsstörung beschreibt eine verzögerte oder auffällige sprachliche Entwicklung, ohne dass eine klare medizinische Ursache (z. B. Hörstörung, neurologische Erkrankung) vorliegt. Betroffene Kinder haben Schwierigkeiten, Sprache zu verstehen oder sich sprachlich auszudrücken. Schätzungen zufolge sind etwa 7–10 % der Kinder im Vorschulalter betroffen, wobei es bei Jungen etwas häufiger als bei Mädchen auftritt (Verhältnis ca. 2:1).
Wichtig ist: Niemand ist schuld. Die Ursachen sind multifaktoriell und oft nicht eindeutig bestimmbar.
Mögliche Einflussfaktoren können sein:
Ein logopädisches Erstgespräch ist sinnvoll, wenn Sie sich unsicher sind oder Ihr Kind:
Auch bei Late Talkern kann die Aussprache betroffen sein. Häufig verbessert sich diese automatisch, sobald Wortschatz und Satzbau wachsen. Wenn die Aussprache aber deutlich hinter Gleichaltrigen zurückbleibt, sollte eine logopädische Abklärung erfolgen.
Eine logopädische Therapie wird immer individuell auf das jeweilige Kind abgestimmt. Wir schauen gemeinsam, wo das Kind gerade steht, welche Stärken es mitbringt und welche Bereiche Unterstützung brauchen. Dabei geht es nicht nur darum, „mehr Wörter zu lernen“, sondern die gesamte sprachliche Entwicklung aufzubauen: vom Wortschatz, über Grammatik und Satzbau bis hin zum Sprachverständnis. Auch kommunikative Fähigkeiten und soziale Interaktion spielen eine wichtige Rolle, denn Sprache ist immer eingebettet in Beziehung und Alltag.
Die Therapie findet üblicherweise einmal pro Woche statt und dauert ca. 45 Minuten. Sie wird spielerisch gestaltet, orientiert sich an den Interessen des Kindes und sorgt dafür, dass das Kind Spaß an Sprache und Kommunikation entwickelt. Wichtig ist uns, dass die Förderung alltagsnah ist, damit Fortschritte nicht nur im Therapieraum sichtbar werden, sondern zuhause, im Kindergarten und mit wichtigen Bezugspersonen.
Eltern sehen ihr Kind täglich und verbringen viel mehr Zeit mit ihm als jede Fachperson. Deshalb sind sie die wichtigsten Bezugspersonen für Sprachentwicklung. In der Schnatterbande arbeiten wir eng mit den Eltern zusammen, damit Sie alltagsnahe Tipps bekommen und die Förderung im Alltag weiterführen können, dort passiert nämlich der größte Teil der Lernprozesse.
Regelmäßige Elterngespräche sind dabei ein zentraler Bestandteil: Wir reflektieren gemeinsam Fortschritte, passen Ziele an, klären Fragen und besprechen konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für zu Hause. Bei Bedarf können auch andere Bezugspersonen (z. B. Pädagog:innen, Großeltern) eingebunden werden, damit das Kind auch in seinem erweiterten Umfeld sprachlich sicher begleitet wird.
Wenn Sie Zweifel an der sprachlichen Entwicklung Ihres Kindes haben, ist es völlig in Ordnung, frühzeitig Unterstützung zu suchen. Wir beraten Sie unverbindlich, ob eine Abklärung oder Therapie empfehlenswert ist.
Kontaktieren Sie uns gerne, um einen Termin in der Schnatterbande zu vereinbaren. Wir freuen uns darauf, Sie und Ihr Kind kennenzulernen und zu begleiten.
Logopädische Wahlpraxis für Kinder und Jugendliche in 1150 Wien